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Greta Thunberg

Liebe Gönnerverein Freunde,


Seit einigen Monaten sind wir wieder aktiv im Frauengefängnis hier in Nairobi. Leider stimmt das so nicht, da unsere Lehrer Corona bedingt immer noch nicht hingehen dürfen, auch Besuche dürfen keine empfangen werden. Jedoch wurde uns nach langem Hin und Her das online Unterrichten wieder erlaubt.

Creative Writing und Music sind wieder zwei Mal wöchentlich im Gange.

Im Creative Writung Unterricht versuche ich immer die Realität mit einzubringen. So gelangten wir heute an die Thematik der verletzten Natur. Ich spielte ein Video von Greta Thunberg ab und erwähnte dabei ihr Grundgedanke – nicht mehr zur Schule zu gehen, dabei das fehlerhafte Verhalten der Erwachsenen anprangern. Wie erwartet fand ich Uneinstimmigkeit - man reagierte, dem Gefangensein entsprechend - nicht darauf eingehen.


Ich erklärte dann warum ein Schriftsteller einer vorgedachten Meinung nicht folgen sollte. Literarische Kreativität wächst am besten auf dem eigenen Mist! Ich bin mir bewusst, es wird einiges voraussetzen, um auch nur annähernd in die Nähe der angedachten Akzeptanz der Vorgabe zu gelangen.

Die Aussage, dass sich Erwachsene, Eltern nota bene, gegenüber Kindern fehlerhaft benehmen entspricht überall einem Affront besonderen Ausmasses, besonders hier in Kenia und ausgeprägt im Gefängnis. Angesprochene Falschheit kehrt man am liebsten unter den grossen Teppich.


Mit Bezug auf die verletzte Natur aber dürfte die von Greta ausgesprochene Anklage richtig sein und man müsste diese gar als Sammelanklage ernst nehmen.

So, nachdem Greta verstummte übernahm die Geräuschlosigkeit für eine lange Weil das Zepter im Klassenzimmer.

Man hatte ihre Nachricht erhalten, ihre Forderung verstanden.

Der Bann aber wurde dann durch eine Wärterin gebrochen. Die blau-weiss Gestreiften mussten den Schulungsraum verlassen.

Mit Sicherheit werde ich den Faden am kommenden Dienstag wieder aufnehmen und das brisante Thema weiterhin behandeln.

Mir ist bewusst, wie das Wort Gefängnis wirkt. Man will damit nichts zu tun haben. Der Gedanke mit dem Besen und dem Teppich kommt da gelegen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass unsere Studentinnen allesamt von unmenschlichen Lebesumständen, oft über viele Jahre, zu einer Tat getrieben wurden. Das soll keine Entschuldigung für die Tat sein, eher die Möglichkeit Gedanken einer Kollevtivschuld mit einzubeziehen.


In diesem Sinne, liebe Goennerverein Freunde, hoffe ich auf eure Unterstützung, um die Mithilfe, diesen Frauen eine dezente Rückkehr in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Peter Ochsner,

Projektleiter


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